03.02.2021
Mit ihrem Plan für einen bis Mainz durchgehenden „Rhein-Pendlerradweg Rheinhessen-Mainz“ entlang des Rheinufers und ihrem entsprechenden Antrag im Stadtrat am 10. Februar verfolgt die CDU ehrgeiziges Ziel. Ehrgeizig, weil nach dem CDU-Vorschlag als „Herzstück“ ein auf Stelzen geführter separater Radweg am Rheinufer parallel zur B 9 gebaut werden soll. Der beginnt am Uferparkplatz Nierstein und führt bis auf Höhe des Bahnübergangs vor Nackenheim gegenüber Kisselwörth. Im Anschluss soll ab Nackenheim der Treidelpfad, Betriebsweg der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV), für Radfahrer alltagstauglich ertüchtigt und bis Mainz fortgeführt werden. So der CDU-Vorschlag.
„So ambitioniert das Projekt scheinen mag“, argumentiert CDU-Ortschef Matthias Stubbe, „die Chancen auf schon bald beginnende Planung und Voruntersuchungen stehen nicht schlecht“. Dabei zielt Stubbe
auf das jüngst aufgelegte Sonderprogramm „Stadt – Land“, mit dem der Bund den Ländern in den nächsten drei Jahren rd. 660 Millionen Euro für den Radwegebau bereit stellt, 33 Millionen Euro erhält
Rheinland-Pfalz. „An diesen Mitteln muss Nierstein partizipieren. Wir wollen ein Radwege-Projekt mit Leuchtturmcharakter für Rheinhessen auf den Weg bringen, wir haben gute Argumente“, meint Stubbe
und verweist etwa auf den „Opelsteg“, der in ähnlicher Weise am Main bei Rüsselsheim gebaut wurde.
Lena Knappek, CDU-Kandidatin für den Landtag, hat sich das Radwege-Projekt für ihre Arbeit im Landtag mit viel Herzblut vorgenommen: „Es ist an der Zeit. Wir haben derzeit einen echten Fahrradboom,
besonders bei e-Bikes, und das nicht nur durch Corona, sondern aus Überzeugung vieler Menschen“, meint Knappek. „Wir müssen jetzt handeln. Wir müssen gegen CO2-Abgase in konkreten Projekten der
Verkehrsplanung und -steuerung in den Ballungsräumen jetzt angehen und diese deutlich reduzieren“, kommt Lena Knappek in Fahrt. Mit einem schnellen und kreuzungsfreien Pendlerradweg nach Mainz will
sie für Berufstätige wie für Schüler, Studenten, für Gelegenheitspendler und Radtouristen eine echte und attraktive CO2-freie Alternative zu PKW, Bus und S-Bahn schaffen.
Aber auch spezifische Niersteiner Argumente führt die CDU ins Feld: nämlich den Neubau der Unterführung an der Einmündung von B 420 und B 9 ab 2022 sowie das anschließende Großprojekt zur
Untertunnelung der B 9. Die daraus über Jahre zu erwartenden Verkehrsbehinderungen seien nicht abzuschätzen, insbesondere könnten in Bahnhofsnähe Nierstein keine Parkflächen für Umsteiger zur S-Bahn
geschaffen werden, eine engere S-Bahntaktung scheine überdies illusorisch. Der Rheinhessen-Pendlerradweg könnte somit eine wirkungsvolle Ausweichs- und Entlastungsvariante für Pendler nach und von
Mainz sein.
Einen weiteren Trumpf haben Stubbe und Knappek im Ärmel. Sie rechnen fest mit der Unterstützung der örtlichen Winzerschaft. „Der extrem zunehmende Radverkehr und wachsende Gefahren bei Begegnungen
mit Traktoren und schweren Weinbaumaschinen auf dem derzeitigen Rad- und Wirtschaftsweg im Roten Hang sind machen uns Sorgen. Hier wird ein separater Radweg erhebliche Entzerrung bringen“, meinen
Stubbe und Knappek.
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